Unternehmer als Inspiration: «Out of the Box»



Ich lese gerade Mathias Morgenthalers «Out of the Box», welches vor ein paar Wochen erschienen ist. Nicht nur, weil das Interview, das er diesen Frühling mit mir geführt hat, mit eines der Besten ist, das es von mir gibt. Sondern vor allem auch, weil Mathias mit seiner 20-jährigen Erfahrung offenbar weiss, was uns alle daran hindert, unsere Träume zu leben.

Deshalb ging ich gestern an sein «2. Berufungs-Forum», für Menschen, die sich neu orientieren möchten. Ich war vorwiegend da, um zu sehen, wie die Gäste interviewt werden, da ich am 7. Dezember 2017 auch da oben sitzen werde.

Als Erstes überraschte mich der Ansturm der 130 Besucher, die von Mathias’ Erfahrungsschatz profitieren wollten. Offenbar läuft in der Schweiz einiges schief, wenn so viele Menschen unzufrieden im Job sind und etwas Anderes aus ihrem Leben machen möchten. Und ich wage zu behaupten, diese Menschen hätten vom Abend profitiert: Die interviewten Gäste, die teilweise auch in «Out oft he box» vorkommen, waren sehr inspirierend. Wenn zum Beispiel Andy Keel erzählt, dass es nicht immer nur lustig ist, 5-facher Unternehmer zu sein und Löhne bezahlen zu müsse, er aber nie und nimmer in ein Angestelltenverhältnis zurück möchte. Oder wenn «The Green Fairy» Sonja Dänzler erzählt, wie es bei der ersten Produktion ihrer veganen Glacé in der Küche aussah wie in einem Splatter-Movie. Und wenn Niels Rot davon berichtet, wie er etwas zurückstufen möchte, um mehr für seine Familie – und sich selbst – da zu sein.

Inspirierend auch deshalb, weil diese Unternehmer sich nicht damit zufrieden gegeben haben, ein abgeschlossenes Studium in der Tasche zu haben und den Karrierepfad steil und gerade hoch zu sprinten. Sondern sie sich eines Tages bewusst wurden, dass es das nicht gewesen sein kann. Egal, wie hoch der Lohn, wie gross das Prestige ist oder wie stolz die Eltern auf einen sind: Im Leben geht es darum, das zu tun, was einen glücklich macht. Wir haben es in der Hand.

Einzige Kritik, sowohl am Berufungsforum als auch am Buch «Out of the Box»: Man könnte meinen, es passiere nur studierten Kaderleuten, ihre Karriere irgendwann zu überdenken. Diese haben sicherlich mehr finanzielle Mittel, um sich selbständig zu machen. Doch auch das mittlere Kader oder Nicht-Studierte kommen bisweilen auf die Idee «das kann es nicht gewesen sein». Ich wünschte mir, man würde mehr über uns reden.

Ich habe weder studiert (zumindest nicht fertig), noch habe ich je eine hohe Kaderstelle in einem internationalen Unternehmen besetzt. Und viel verdient habe ich erst recht noch nie. Aber auch ich habe mir überlegt, was mich denn nun im Leben begeistert. Wofür ich Tag und Nacht arbeiten würde. Was ich tun müsste, damit der Arbeitstag kein «Müssen», sondern ein «Dürfen» ist. Reisen und schreiben. Und hier bin ich nun, nach 12 (rabenmutter.ch), respektive 4 Jahren (webook.ch), 13 Mitarbeitern, 7-stelligem Umsatz und einigen schlaflosen Nächten. Und ich halte es wie Andy Keel: Ich würde NIE WIEDER ZURÜCK!


Was ich dennoch von «Out oft he box» noch lernen kann, könnt ihr demnächst hier lesen.

Das Buch «Out of the Box» ist erhältlich im Zytglogge-Verlag. 

Das nächste Berufungsforum findet am 7. Dezember 2017 mit meiner Wenigkeit statt: https://www.beruf-berufung.ch/impulse/berufungs-forum

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